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Jean Baptiste Colbert wurde am 29.8.1619 in Reims als Sohn eines Tuchhändlers geboren und sein Vater wollte, dass der Sohn einmal die väterliche Firma übernimmt. Dazu sollte es aber nicht kommen. Obwohl über seine ersten drei Lebensjahrzehnte wenig bekannt ist, spricht vieles dafür, dass er in Reims die Jesuitenschule besuchte, bevor er bei einer Pariser Bank tätig wurde. Colbert war noch keine 20 Jahre alt, als er aufgrund familiärer Beziehungen einen Posten im Kriegsministerium antreten konnte. In diese Zeit (spätestens 1648) fällt auch die Heirat mit Marie Charron. Colbert macht auch aufgrund familiärer Beziehungen - rasch Karriere. Schnell wird er Truppeninspekteur und Sekretär des Kriegsministers Le Tellier, des Bruders seiner Schwiegertante. 1649 wird er Staatsrat und machte seine ersten finanzpolitischen Erfahrungen als Vermögensverwalter (Intendant) unter Kardinal Jules Mazarin, dem damals mächtigsten Mann Frankreichs, wobei er sich glänzend bewährte. 1661 ernennt ihn Ludwig XIV zum Oberintendanten der Finanzen, später auch der Fabriken, der Bergwerke und des Bergbaus, der königlichen Bauwerke und der schönen Künste. Er darf jetzt den Adelsnamen Marquis de Seignelay führen. Er ist damit nach dem Sonnenkönig der mächtigste Mann Frankreichs und bleibt es bis zu seinem Tode am 6. September 1683 in Paris. Der Weg zum Merkantilismus Colberts Aufgabe ist es nun, den absolutistischen Staat zu finanzieren und die hohe Staatsverschuldung zu verringern. | |